In den letzten richtig frostigen Tagen hatte ich ausreichend Gelegenheit meine neu erworbene Winterkleidung bei Minusgraden zu testen. (Vorgeschichte siehe hier) Das Ergebnis im folgenden Beitrag:
Gekauft hatte ich folgende Produkte von Decathlon:
- Laufhose lang Tights Thermo Ekiden Warm (14,99 €)
- Laufshirt langarm Kiprun Fit (19,99 €)
- Laufjacke Thermo Elioplay (29,99 €)
- Funktionsunterhose Lauf-Boxershorts Bodyskin (9,99 €)
- Laufsocken Kiprun Strap (9,99 €)
- Laufhandschuhe Kalenji (5,99 €)
Bei Temperaturen unter null Grad habe ich als unterste Lage noch unterschiedliche dünne Sommerlaufshirts getragen, hier gäbe es von Decathlon noch das „Laufunterwäsche Funktionsshirt kurzarm Kiprun“ für 14,99 €. (Besorge ich mir für einen Test evtl. auch noch)
Laufhose
Es handelt sich um einfache Tights, die Hose liegt – wie der Name vermuten lässt – eng an, bietet aber keinerlei Kompression. Es gibt eine kleine Tasche die groß genug ist um einen einzelnen Schlüssel darin zu verstauen. Die Hose besteht zu 91% aus Polyester und zu 9% aus Elastan. Beim Laufen überrascht mich die Hose zunächst: Ich friere nicht an den Beinen (neige aber auch nicht dazu) und auch sonst glänzt die Hose durch „Unauffälligkeit“ will heißen: Kein ziehen, kein Wundscheuern. Bei längeren Läufen ab ca. zwei Stunden Länge wird es an den Innenseiten der Beine langsam kühl, die Hose ist an der Stelle durch geschwitzt, es ist jedoch noch gut auszuhalten.
Fazit: Nicht’s besonderes, für den Preis aber völlig in Ordnung, kann man nicht’s falsch mit machen.
Laufshirt
Die „Kiprun“ Serie stellt bei Decathlon die Serie für Wettkampfläufer dar. Das Shirt ist, im Vergleich zur Hose, aufwändiger gearbeitet. Der Stoff fühlt sich angenehm weich und warm an, das Material liegt eng auf der Haut. Die Ärmel haben „Daumenlöcher“, auf die Weise kann man Handinnen- und Außenseite noch wärmen. Das gefällt mir sehr gut, da ich kein Freund von Handschuhen bin. Das Shirt besteht zu 18% aus Polyester, 74% Polyamid und 8% Elastan. Bei Temperaturen unter 0 Grad habe ich zusätzlich noch ein Laufshirt darunter getragen, ansonsten noch die Laufjacke darüber. Auch die Kombination aus den drei Lagen kann bei eisigen Wind nicht verhindern das sich der Oberkörper kalt anfühlt, hier fehlt einfach ein Windblocker in der Jacke. An weniger windigen Tagen wird einem schnell mollig warm in der Kombination, man muss dabei jedoch aufpassen das man nicht zuviel schwitzt. Gerade jetzt in den kalten Tagen merkt man das leider oft erst wenn alle Lagen durch geschwitzt sind und man zunehmend schnell auskühlt. Trägt man das Shirt über der Hose neigt es dazu sich aufzurollen, am besten stopft man es in die Hose, dann sitzt es sicher.
Fazit: Das Material fühlt sich toll an und kann einiges an Schweiß abtransportieren. Die Daumenlöcher ersetzen, bis zu einem gewissen Grad, die Handschuhe. Ich mag das Shirt.
Jacke
Die Jacke ist relativ dünn und besteht zu 92% aus Polyester und 8% Elastan. Wie auch das Shirt besitzt die Jacke Daumenlöcher, was mir die Handschuhe ein Stück weit erspart. An den Seiten gibt es zwei geräumige Taschen mit Reißverschluss, das finde ich sehr gut, hier finden Taschentücher, Schlüssel und Handy problemlos platz. Dadurch das die Jacke recht eng anliegt hüpfen die Gegenstände auch nicht über Gebühr in den Taschen herum. Zieht man den Reißverschluss der Jacke ganz nach oben schützt der Kragen den Hals etwas gegen die Zugluft, jedoch würde ich bei Wind noch einen zusätzlichen Schutz empfehlen. Wind ist, wie schon beim Shirt angesprochen, jedoch ohnehin ein Problem, denn hier kühlt man auch mit der Jacke recht schnell aus.
Fazit: Für den Preis darf man keinen Windblocker erwarten, wer aber wirklich vor hat bei jedem Wetter raus zugehen empfehle ich hier zu etwas höherwertigem zu greifen. Als Jacke für die Übergangszeit ist sie OK.
Unterhose
Wie mit vielen anderen Unterwäsche Produkten auch habe ich auch mit dieser das Problem mich nach etwa 1,5 Stunden wund zu laufen. Ich benutze daher einen Hautschutzstick, der löst bei dieser wie auch bei allen anderen bislang getesteten Unterhosen das Problem zuverlässig. Die Hose liegt ansonsten gefühlt gut an, sie besteht zu 82% aus Polyester und zu 18% aus Elastan.
Fazit: Ich weiß nicht ob das Wundlaufen am Material oder der persönlichen Veranlagung zuzuschreiben ist, ich möchte daher weder eine Empfehlung noch eine Warnung aussprechen. Das Modell befindet sich jedoch ohnehin bereits im Abverkauf und wird wahrscheinlich in Kürze aus dem Sortiment entfernt werden.
Socken
Die Socken liegen eng an und sind an den gefährdeten Punkten verstärkt, das Material fühlt sich ziemlich dick an. Kalte Füße bekommt man darin garantiert nicht. Während des Laufens habe ich das Gefühl das die Socken die Dämpfung verstärken, ob man das mag oder nicht ist eine persönliche Entscheidung, ich finde es nicht verkehrt. Blasen habe ich mir auch nach drei Stunden keine gelaufen, das ist mir aber auch generell erst einmal passiert und würde ich eher den damals zu ausgelatschten Schuhen zuschreiben.
Fazit: Die Dicke ist ungewohnt, aber die Socken erhöhen gefühlt die Dämpfung und ich habe auch nicht mehr als in anderen Socken geschwitzt. Ich würde sie daher wieder kaufen.
Handschuhe
Die Handschuhe habe ich bislang noch nicht ausprobiert, sie passen gut, ich fühle mich aber in Handschuhen nicht wohl und zögere den Einsatz daher so lange es geht hinaus. (Ein Grund warum mir die „Daumenlöcher“ in Jacke und Shirt so gut gefallen)
Sichtbarkeit
Noch ein Wort zu den Reflektoren auf der Kleidung, im Winter ein nicht unwichtiger Sicherheitsaspekt: Sowohl Hose als auch Jacke (also die oberste, sichtbare Schicht) besitzt Reflektoren, jedoch deutlich mehr vorne als hinten, das finde ich etwas unglücklich, wo doch im Winter viele mit Stirnlampe unterwegs sind und von vorne daher ohnehin gut wahrgenommen werden. Ich selbst habe ein Rücklicht im Akku meiner Stirnlampe, wer das nicht hat empfehle ich eine Warnweste o.ä. um besser gesehen zu werden.
Quelle der Bilder: www.decathlon.de