Elbsandstein-Dogtrekking 2018, Tour (25 km)

Elbsandstein-Dogtrekking 2018, Tour (25 km)

Am Donnerstag, den 5.4.2018 war es endlich soweit. Wir sind in das Elbsandsteingebirge aufgebrochen um meine bis dahin längste Wanderung zu erleben.

Aber fangen wir von vorn an. Schon vor einem Jahr las ich vom ESDT und Hundwegsam. Bald war ich begeistert von den tollen Wanderungen, die diese veranstalten. So kam es, dass ich mich dazu entschied einmal die Tour zu versuchen. Ich wartete also sehnsüchtig auf Neuigkeiten, wann es 2018 losgehen sollte.

Als die Termine herauswaren und Anja und Caro mir bestätigten, das wir starten durften begann das Training. Wir machten viele Kilometer und Wanderungen, vor allem an Wochenenden. Die Erkältungswellen machten uns dabei immer wieder zu schaffen und auch am Tag der Abfahrt war meine Erkältung noch nicht ganz abgeklungen. Zwei Wochen zuvor waren wir bei Infinity Loop und ich bin meine bis dahin längste zusammenhängende Strecke von 21,5 km gelaufen, zusätzlich zu der 5 km Aufwärmrunde am Morgen. Nun sollten es 25 km am Stück werden.


 

 

 

 

 

 

Doch zuerst hieß es Sachen packen, ins Auto laden, Hunde bewegen und dann ca. 350 km Fahrt bis zum Ostrauer Mühle Campingplatz. Die Fahrt verging recht ereignislos und mit nur einer kurzen Pause lief es besser als erwartet.

Am Campingplatz angekommen mussten wir erst einmal feststellen, dass die Anmeldung noch eine halbe Stunde geschlossen hatte. Also luden die Hunde aus und erkundeten den Platz. Dabei jagte mir Tuaq erst einmal einen Schreck ein, da er sich losriss und direkt den Berg in den Wald hochrannte. Wir folgten ihm rufend, doch er war so begeistert von der Gegend, das kein durchkommen zu ihm war. Zum Glück war der Schreck nur kurz, denn sobald wir den Wald ebenfalls betreten hatten, tauchte er oben an der Kurve wieder auf und blickte uns an als wollte er fragen: „Wo bleibt ihr denn so lange?“ Daraufhin kam er auch brav zurück, als ich ihn nochmals rief.

Nach diesem ersten kleinen Abenteuer gingen wir zurück zur Anmeldung, füllten die Formulare aus und bauten unsere Sachen auf. Zwischendurch stellten wir uns noch kurz bei Caro vor und bekamen die Karten für den nächsten Tag. Dabei stellten wir auch mit Bedauern fest, dass der Handyempfang auf dem Zeltplatz recht mangelhaft war. Das hieß dann auch, dass wir keinen Track für die Wanderung bauen konnten. Schade!

Den Abend verbrachten wir dann mit einer kurzen Wanderung durch den Wald, auf dem Weg, den Tuaq mittags schon erkunden wollte. Wir wurden mit einem traumhaften Trail belohnt, der uns weit bergauf führte. Zurück auf dem Zeltplatz genossen wir dann den Abend gemeinsam mit anderen Teilnehmern des ESDT am Lagerfeuer.

Die Nacht im Zelt wurde dann recht kalt und da unser Zelt recht nah an der Feuerstelle stand, war es bis eins auch noch recht laut. Doch davon ließen wir uns nicht unterkriegen und zumindest ein paar Stunden Schlaf hatte ich am Ende dann doch noch. Positiv lässt sich erwähnen das unsere zwei Fellnasen die ganze Nacht keinen Ton von sich gegeben haben.

Am nächsten Morgen ließen wir es dann ruhig angehen. Hunde füttern, Frühstück für uns holen und dann brachen wir 8.45 Uhr zu unserem ersten Dogtrekking auf. Wir beschlossen es langsam anzugehen und die Natur zu genießen.

Der Weg startete am Zeltplatz und führte zuerst ein Stück die Straße entlang. Nach einigen Metern beschlossen wir auf den Weg zu wechseln, der laut Karte parallel zur Straße verlief. In der Annahme, dass wir wieder auf eine Straße treffen müssten, welche uns nach Altendorf führen sollte gingen wir den Weg entlang. Wir kamen dabei an einem tollen Trailaufstieg vorbei und sagten so zum anderen: „Schade, dass wir da nicht lang gehen.“

Nach einiger Zeit wunderten wir uns dann doch, dass wir so lange nicht auf die vermutete Straße gestoßen waren und Martin packte unser GPS-Gerät wieder aus. Nachdem wir nun endlich wieder Empfang hatten sahen wir, was wir schon vermutete hatten. Wir waren zu weit gegangen und anscheinend war der tolle Aufstieg doch unser Weg. Ein Passant bestätigte uns das dann auch noch einmal.

Also gingen wir zurück und stiegen den traumhaften Pfad Richtung Altdorf hinauf. Dort bewältigten wir auch unsere ersten Treppen.

Nachdem wir unseren Fehler beim Kartenlesen gefunden hatten, war die Wegfindung im folgenden Abschnitt deutlich leichter machbar. Wir folgten dem gelben Punkt Weg Richtung Mittendorf. Dies war ein toller Panorama-Weg mit wundervollen Aussichten auf Wälder und Wiesen.

 

Kurz streiften wir Mittendorf um dann auf dem grünen Weg weiterzugehen. Dies war ein gut Gangbarer Weg der immer wieder leicht bergab ging und nur so an uns vorbeiflog.

 

Anschließend führte unser Weg ein Stück eine Straße entlang. Hier wurde es dann recht voll. Gerade als wir an einem Parkplatz ankamen hielt dort auch eine Straßenbahn und brachte hunderte von Touristen mit, die das tolle Wetter ausnutzten und demselben Weg zu folgen schienen wie wir. Nun ging es langsamer voran. Immer wieder mussten wir Touristengruppen überholen und uns voran schlängeln.

Glücklicherweise trennte sich unser Weg dann doch wieder vom Hauptweg. Wir folgten dem Flößerstieg ein Stück, der als „schwer“ ausgewiesen wurde. Jedoch erreichten wir keine wirklich schwierigen Abschnitte, denn bald schon verließen wir den Weg wieder Richtung Kuhstall.

Hier trafen wir dann auch wieder auf zahlreiche Touristen, die neidisch auf unsere zwei Zughunde blickten und sich auch Unterstützung wünschten. Oben angekommen erblickten wir eine Wirtschaft, in der auch schon andere Dogtrekker (Tour) eingekehrt waren.

Am Kuhstall suchten wir nun wieder den richtigen Weg und dank des freundlichen Hinweises von besagten Dogtrekkern fanden wir dann auch Checkpunkt 1. Leider entdeckte ich den Aufstieg zur Himmelsleiter erst nachdem wir oben waren, daher gingen wir zweimal den leichteren Weg.

Wir gönnten uns am Kuhstall noch ein Eis und wässerten unsere Hunde noch einmal. Danach ging es weiter Richtung Checkpoint 2. Auch hier war uns unser GPS-Gerät von größtem Nutzen, da die Wegfindung für uns an dieser Stelle recht schwierig war.

Es ging nun bergab zwischen Felsen entlang über Treppen. Dabei stießen wir auf eine sehr steile Treppe, die wir kurzerhand umgingen, da sie uns für die Hunde als ungeeignet erschien.

Weiter ging es auf malerischen Waldwegen, die gut ausgeschildert waren. Wir folgten dem roten Punkt, dann dem roten Strich und schließlich den grünen Strich-Weg. Dabei ging es die meiste Zeit leicht bergab und wir hatten einen schönen Blick auf die Bergflanke, der wir ein Stück folgten.

 

Langsam merkte ich die Strecke und wir wurden langsamer, wässerten unsere Hunde noch einmal und aßen selbst etwas. Dann wurde es noch einmal schwieriger. Wir kamen an eine Kreuzung und berieten uns wo es weiterging. Hier sollte eine Schleife gelaufen werden, doch welcher Weg war der Richtige? Als wir noch überlegten, kamen uns andere Dogtrekker entgegen. Wir tauschten uns kurz aus und erfuhren, dass die anderen die Schleife wohl falsch herum gegangen waren. Sie bestätigten unsere Vermutung, wo es richtigerweise weiterging und verabschiedeten sich dann wieder.

Wir folgten dem Weiberfährenweg bergauf bis zum Aussichtspunkt Kipphorn. Dort machten wir noch einmal kurz Pause, genossen die Aussicht und machten Bilder. Dann ging es auch schon weiter. Nun war es nicht mehr weit bis zum zweiten Checkpoint.

Aber was war das? Der Checkpoint fehlte! Verwirrt überlegten wir, was nun zu tun sei. Hatte ich doch etwas falsch verstanden und der Checkpoint war wo anders? Ich wusste es nicht und versuchte erst einmal Caro mittels Whats App zu erreichen, aber wie angekündigt war der Empfang auf dem Zeltplatz nicht besonders gut, sodass in den nächsten Minuten keine Antwort kam. Doch noch länger an der Kreuzung stehen wollten wir dann auch nicht. Also machten wir kurzerhand ein paar Fotos von dem Wegweiser und gingen dann weiter.

Auf dem letzten Stück der Schleife trafen wir noch einmal einen Dogtrekker, der die Schleife anscheinend anders herum ging. Doch da er zwei Hunde dabeihatte und unsere Hunde Theater machten, blieb keine Zeit für einen Austausch.

Wir kamen ohne weitere Zwischenfälle wieder an der Kreuzung an und folgten nun dem Reitsteig, einem Waldweg mit schönen Aussichten auf verschiedene Felsformationen. Anschließend wurde auch der Weg wieder felsiger. Wir folgten dem Pfad über Treppen und Felsen. Zwischendurch legten wir noch einmal eine kurze Rast ein, dann ging es auch schon weiter.

Unterwegs trafen wir noch einmal rastende Dogtrekker mit ihren Pudeln, mit denen wir uns kurz austauschten. Auch sie hatten den zweiten Checkpoint nicht finden können. Etwas beruhigter gingen wir weiter.

Der dritte Checkpoint war bald erreicht und diesmal auch schnell gefunden. Etwas Sorgen machte uns, dass wir schon 26 km auf der Uhr hatten und noch ein gutes Stück Weg vor uns lag. Doch ich fühlte mich für die zurückgelegte Strecke noch recht gut. Nur den richtigen Weg zu finden bereitete uns hier noch einmal Kopfweh. Doch „zum Glück“ holten die Dogtrekkern mit ihren Pudeln auf und meinten, wir müssen dem Weg noch weiter folgen. Wir bedankten uns und machten uns wieder zügig auf den Weg. Das letzte Stück gingen wir mit guter Stimmung an.

Doch nachdem nach einigen Kilometern immer noch keine Abzweigung auf den grünen Punkt Weg kam, dämmerte es uns allmählich, dass wir falsch waren. Wir studierten die Karte und beschlossen, auf dem Weg zu bleiben, da er später wieder auf den richtigen Weg treffen sollte. Im Nachhinein erfuhren wir, dass die zwei Dogtrekker uns noch zurückrufen wollten, wir aber schon zu weit weg waren und sie nicht mehr gehört haben, denn sie erkannten ihren Fehler noch deutlich eher als wir.

Unser Optimismus hielt noch an bis wir wieder auf felsiges Gelände kamen und der Weg plötzlich über einen Grat verlief. Links und rechts des Weges ging es viele Meter steil bergab und vor uns schienen Leitern zu kommen. Schnell war klar, dass wir diesen Weg nicht weiter folgen konnten, da mein Mann Höhenangst hat und wir auch nicht wussten, wie wir die Hunde die Leitern hochbekommen sollten. Also hieß es umkehren. Wir hatten mittlerweile schon 27,4 km auf der Uhr und die Stimmung war am Boden.

Zwar ging es mir noch relativ gut, doch machten wir uns Sorgen um die Hunde. Sie waren noch nie so weit gelaufen und wir waren noch lange nicht zurück. Meine Leckerchen für Tuaq waren mittlerweile auch aufgebraucht. Doch es half nichts, aufgeben hier mitten auf dem Berg war keine Option. So machten wir uns niedergeschlagen auf den Rückweg zum Checkpoint 3.

Der Rückweg gestaltete sich als sehr schwierig. Auch unsere Hunde merkten, dass wir den gleichen Weg zurückgingen und beschwerten sich darüber, da auch sie schon ziemlich kaputt waren. Das ging soweit, dass Tuaq sich irgendwann einfach hinsetzte und nicht mehr weitergehen wollte. Dieses Zeichen nahmen wir ernst und machten erst noch einmal eine Pause. Wir gaben den Hunden die letzten Leckerchen und gönnten ihnen ein paar Minuten Ruhe. Dann versuchten wir es wieder und diesmal ging Tuaq brav wieder voraus. Um die Motivation bei den Hunden zu erhöhen versuchte ich ein kurzes Stück zu joggen und tatsächlich, Tuaq und Amak stiegen super darauf ein. So kamen wir zügig teils joggend, teils wandernd wieder zurück zum Checkpoint. Ich war erstaunt, dass es mir mit so vielen Kilometern in den Beinen noch gelang zu joggen, denn ich bin in dieser Hinsicht nicht trainiert, doch für die Motivation der Hunde war mir das egal.

Zurück am Checkpoint bogen wir nun auf den richtigen Weg ein, den ich zu Anfang eigentlich auch nehmen wollte. Aber sei es drum. Jetzt stand für uns im Vordergrund unsere Hunde und uns selbst sicher zurück zum Zeltplatz zu bringen.

Die nächsten Kilometer hatten wir kaum noch Augen für die schöne Natur um uns herum. Nur einmal zeigte Martin hinauf auf einen Berg und meinte, da oben waren wir, bevor wir umgekehrt sind. Dies ging so weiter, bis wir nach nochmal 4 Kilometern endlich wieder auf einen Weg trafen, den wir vom Vorabend schon kannten und der uns zurück zum Zeltplatz führen sollte. Glücklich darüber, wieder bekanntes Terrain erreicht zu haben, merkte ich, dass auch mein Adrenalinspiegel abnahm und die Erschöpfung über mich hereinbrach. Sodass ich mich die letzten Kilometer noch einmal quälen musste. Die Hunde wiederum hatten plötzlich neuen Elan und strebten vorwärts zurück zu ihrem Lager.

Endlich unten am Zeltplatz angekommen wurden wir herzlich mit Applaus begrüßt. Wir hatten es geschafft. Am Ende standen 34,6 km in 9 Stunden 33 Minuten auf unserer Uhr und wir waren ziemlich erschöpft, aber auch glücklich. Wir versorgten die Hunde, belohnten sie mit reichlich Leckerchen und ließen sie nach ein paar ausgiebigen Kuscheleinheiten sich ausruhen. Wir selbst gönnten uns anschließend ein gutes Essen im Restaurant des Zeltplatzes um später den Abend noch gemütlich am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Die Nacht zum Samstag schliefen wir durch die Erschöpfung noch einmal etwas besser als die Nacht davor, obwohl sie sicherlich kälter war. Schließlich waren am nächsten Morgen die Wassernäpfe zugefroren. Doch sobald die Sonne rauskam wurde es schnell wieder gemütlich warm. Den Vormittag verbrachten wir dann mit packen um uns schließlich gegen Mittag zu verabschieden und die Heimreise anzutreten.

Fazit:

Zum Abschluss möchte ich mich erst noch einmal bei Hundwegsam für die tolle Veranstaltung bedanken. Wir hatten viel Spaß und auch einige Herausforderungen zu bewältigen. Die Wege waren wunderschön ausgesucht und die Stimmung im Lager war sehr familiär.

Es hat mich überrascht, dass wir so viele Kilometer bewältigen konnten, obwohl wir nur für die 25 km trainiert hatten. Ich bin sehr froh, dass unsere Hunde bis zum Schluss gut mitgelaufen sind, auch wenn die Strecke sicherlich sehr weit für sie war. Gelernt haben wir, dass wir wohl bei einem Dogtrekking immer für ein paar Kilometer mehr trainieren sollten, als ausgeschrieben sind. Denn ich war überrascht, wie schnell man doch mehr als 7 Kilometer Umweg laufen kann, indem man sich verläuft oder aber ein Stück im Kreis geht und den weiteren Weg zu suchen. Weiterhin muss ich den Umgang mit der Karte noch verbessern.

Positiv lässt sich sagen, dass wir jetzt schon mehr als 30 km geschafft haben. Uns fehlen daher nur noch 16 km bis zu der 50 km Marke. Ich bin recht optimistisch, dass uns das nächstes Jahr im ESDT gelingen könnte. Wir freuen uns darauf.

Doch zuerst einmal haben unsere Hunde und wir uns eine ordentliche Pause verdient. Wir lassen es uns die nächsten Wochen erst einmal gut gehen bevor wir an weiteres Training für längere Dogtrekkings denken.

 

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