Das Jahr 2017 neigt sich unweigerlich dem Ende entgegen, Zeit für einen kurzen Blick zurück und einen Ausblick auf 2018.
Mein wichtigstes Ziel für 2017 war das Festigen meiner Marathon Fähigkeit. Nachdem die Prämiere im letzten Jahr nicht gänzlich gelungen war (der Mann mit den Hammer holte mich kurz vor KM 40 ein) suchte ich zunächst die Bestätigung 42,2km durchlaufen zu können. Da ich zu Jahresauftakt keinen Wettkampf finden konnte um dies zu erproben, lief ich zum ersten Mal einen Marathon im Training. Es gelang! Weitere folgten und bildeten die Grundlage für mein Training für den 6 Stunden Lauf in Nürnberg. Mit einer Distanz von 61km gelang es mir, mein gesetztes Ziel zu erreichen.
In der Zwischenzeit wuchs unsere Familie: Amak und Tuaq erblickten das Licht der Welt und stellten den Alltag gehörig auf den Kopf. Zwei bis Dreimal die Woche besuchten wir die Beiden, bei ihrer Züchterin, bis sie im Juli bei uns einzogen.
Das nächste läuferische Ziel war der Rennsteiglauf. Auf dieser, unter Läufern, legendären Veranstaltung plante ich ursprünglich, meinen ersten Marathon zu laufen. In der Vorbereitung auf diesen Wettkampf nahm ich am Werdauer Waldlauf teil und stellte da völlig unerhofft meine noch immer gültige persönliche Bestzeit für einen Marathon auf.
Der Rennsteiglauf wusste zu gefallen, obwohl ich meine Wunschzeit nicht erreichen konnte. Der größte Rückschlag folgte direkt danach: Durch eine Sehnenentzündung an der Hüfte war es mir über einen Monat lang nicht möglich zu laufen. Mein Jahresziel, der Night52, war somit ernsthaft gefährdet. Wenige Wochen vor dem Wettkampf war ich wieder schmerzfrei und konnte diesen, unter Aufgabe aller Zeitziele, doch noch genießen.
Es folgten einige Erholungswochen, eh ich in die Vorbereitung für den längsten Lauf des Jahres einstieg: Den Röntgenlauf über 63km. Trotz Kälte, Regen und Matsch gelang dieser schwierige Wettkampf in einer, für mich, schnellen Zeit.
Ich habe in diesem Jahr deutlich gemerkt: Mir liegen die langen Läufe. Mein Ziel für das Jahr 2018 sind daher vor allem weitere Ultra-Läufe.
Blick nach vorne
Ein Lauf steht schon länger als Ziel fest: Der Taubertal 100, in dem das Ziel darin besteht im Morgengrauen von der Burg in Rothenburg loszulaufen und spätestens zu Sonnenuntergang bei Burg Wertheim anzukommen. Das Profil dieser Strecke ist flach, es gibt alle 5km Versorgungspunkte, außer der schieren Länge erwarte ich hier wenig Probleme.
Recht spontan entschied ich mich zur Teilnahme am Goldsteig Ultrarace. Ein Traillauf über 167km (was sich dann „Kurzstrecke“ nennt) mit über 3300 Höhenmetern und nur wenigen offiziellen Versorgungspunkten. Für die Bewältigung dieser Strecke stehen mir 48 Stunden Zeit zur Verfügung. Ich werde die Strecke nicht alleine unter die Sohlen nehmen: Amak wird mich auf 61km begleiten.
Diese zwei großen Ziele werden meinen Jahresablauf vorgeben. In den ersten Monaten möchte ich meinen Körper abhärten und an die hohen Umfänge, die nötig sein werden, gewöhnen.
Der erste Aufbauwettkampf wird mich ende Januar nach Rodgau führen. Auf zehn flachen Runden gilt es 50km zu sammeln. Deutlich mehr Runden erwarte ich Mitte März: Beim Sri Shinmoy 6 Stunden lauf in Nürnberg, wo ich 2017 61km bewältigte. Ebenfalls plane ich im März an der „IRun661“-Challenger teilzunehmen, dessen Inhalt darin besteht, im März 661km zu laufen. Diese Trainingschallenge wird von den Organisatoren des Goldsteigs ausgerichtet um die Läufer der Langstrecke (eben 661km) vorzubereiten.
Der zweite Teil meiner Vorbereitung widmet sich dem Umgang mit schwierigem Gelände. Auftakt macht im Mai der Rennsteig Supermarathon. Auf etwa 73km geht es von Eisenach nach Schmiedefeld. Ich habe großen Respekt vor diesem Lauf, da ich schon viele Laufberichte von deutlich erfahreneren Ultraläufern gelesen habe, die sich hier schwergetan haben.
Die nächste Station ist, anfang Juni, der Frankenweg-Lauf. Dieser Marathonlauf bietet einige anspruchsvolle Trailabschnitte und viele Höhenmeter. Sofern das Wetter es zulässt möchte ich diese Strecke mit Amak laufen.
Am 30. Juni findet der 30. 24 Stunden Lauf in Reichenbach statt. Hier teste ich mein Ernährungskonzept für den Wettkampf, zum anderen wird das stundenlange Kreiseln, um die 1,2km lange Strecke, eine mentale Herausforderung. Ich beabsichtige nicht, die kompletten 24 Stunden durchzulaufen, aber 12 sollen es auf jeden Fall werden.
Den Abschluss der Vorbereitungen bildet der „Maintal Ultra Trail“. Diese 64km lange Strecke kommt den Bedingungen auf dem Goldsteig am nächsten: Selbstversorgung, anspruchsvolles Gelände, viele Höhenmeter. Hier findet dieses Jahr ach die deutsche Meisterschaft im Ultra Trail statt, meine erste Teilnahme an einer Meisterschaft überhaupt.
Im Anschluss bleiben mir zwei Monate Zeit für letzte Trainingseinheiten und Regeneration bis es am 14. September an den Start des „Goldsteig Ultra Race“ geht. Gelingt dieses Abenteuer bleiben mir drei Wochen zur Regeneration bis zum Taubertal 100, echtes Training ist in dieser Zeit nicht vorgesehen.
Der letzte Kalendereintrag bietet eine vergleichsweise überschaubare Distanz: 4,1km Sprint, mit unseren Hunden beim Schlittenhundewagenrennen in Oberndorf anfang November.
Soweit der Plan für 2018, jetzt gilt es diesen in die Tat umzusetzen.