Nur eine Woche nach meinem Marathon Debüt steht mit dem Nürnberger Stadtlauf bereits der nächste Halbmarathon auf dem Programm. Um genau zu sein nicht nur ein Halbmarathon sondern auch noch 6km Walking, die ich gemeinsam mit meiner Frau absolvieren werde. Die Anmeldung für den Nürnberger Stadtlauf liegt schon eine ganze Weile zurück, bei der Anmeldung für den Marathon in Bad Kissingen war mir der Termin nicht mehr bewusst. Ich muss zugeben das sich meine Vorfreude auf den Halbmarathon in Grenzen hält: Nach dem Marathon letzte Woche verspricht der flache Halbe den es in Nürnberg zu laufen gilt keine Herausforderungen was Distanz oder Beschaffenheit der Strecke angeht. Da ich fast zehn Jahre in Nürnberg gelebt habe kenne ich auch die Laufstrecke zur Genüge, so dass Landschaft und Sightseeing auch keine Anreize bieten. Eine wirklich gute Zeit wird mangels Erholung auch nicht drin sein, mir fehlt ganz klar ein Ziel.
Der Morgen des Laufes lässt meine Stimmung auch nicht höher schlagen: Schwarze Wolken, Wind und Nieselregeln bei Temperaturen von unter zehn Grad. Mitte der Woche wurde noch gutes Wetter für das Wochenende prophezeit, ich hoffe also auf Besserung und entscheide mich für kurze Laufkleidung sowie Jacke und lange Jogginghose um die Wartezeit zu überbrücken. Die 6km Walking starten um 10:00, der Halbmarathon erst um 13:30, es gilt für mich also wenigstens 2,5 Stunden tot zu schlagen, meine Frau muss noch zwei weitere auf mich warten.
In Nürnberg angekommen geht es mit der U-Bahn bis direkt zum Laufgelände, der regen hat zumindest aufgehört aber der Wind ist eisig. Wir schauen uns ein wenig auf dem Gelände um, die Startunterlagen habe ich bereits vor einigen Tagen abgeholt. Ich muss gestehen ich bin etwas enttäuscht: Verglichen mit der Kirmes auf dem Metropolmarathon im benachbarten Fürth ist hier recht wenig los: Eine mini Bühne an der Laufstrecke, Check-In Schalter, ein paar Bobby-Cars vom Sponsor BMW, Bratwurst und Getränkestand sowie noch zwei drei kleinere Stände von Laufsport Equipment Anbietern. Angesicht des Wetters und der bevorstehenden Wartezeit hatte ich auf ein paar überdachte Bänke gehofft. Nach einem Gang über das Gelände ziehen wir uns in die Tiefgarage zurück, hier gibt es Umkleidemöglichkeiten sowie die Gepäckabgabe und man ist im trockenen. Anders als bei den anderen Laufveranstaltungen an denen ich bislang teilgenommen habe gibt es keine Startnummern, die Zeiterfassung erfolgt über den Championchip am Schuh, die Teilnahmeberechtigung ist das Laufshirt, dass im Startpreis (29 €) enthalten ist. Da das Shirt sichtbar getragen werden muss, tragen die meisten noch eine lange Lage darunter, manche zerren es auch über ihre Laufjacken. Ich freue mich auch nicht gerade darauf mit unerprobter Kleidung auf die Strecke zu gehen, eine zweite Lage ist mir aber definitiv zu warm und die Option mit einer langen Lage zu laufen sieht der Veranstalter offenbar nicht vor.
Nach dem Umziehen und der Abgabe der Rucksäcke bleibt uns noch eine halbe Stunde bis zum Start auf die 6km Strecke. Wir schlendern noch einmal über das Gelände, inzwischen ist es voll und hektisch geworden, die ersten versammeln sich bereits im Startbereich. Läufer, Walker und Nordic Walker gehen gemeinsam auf die Strecke, wobei die Läufer den mit Abstand größten Block bilden. Die Ordner ermahnen immer wieder die Reihenfolge einzuhalten: Läufer nach vorne, dann Walker, dann Nordic Walker. Ich bleibe natürlich dennoch bei meiner Frau, die als Nordic Walkerin an den Start geht. Wir halten uns links außen um beim Start niemanden mit den Stöcken zu gefährden, denn obwohl wir zunächst eher hinten stehen reihen sich immer mehr Läufer hinter uns ein. Mit viel Tam-Tam beginnt der Countdown und dann geht es endlich los. Pünktlich zum Startschuss setzt auch der Regen wieder ein und ich fange wirklich an zu frieren.
Wir walken vom Obernhaus aus auf den Hauptbahnhof zu und biegen dann nach links in den Königstorgraben, es geht leicht bergab, wir überqueren die Pegnitz und biegen an der Wöhrder Wiese rechts ab um dem Prinzregentenufer weiter zu folgen. Noch immer hat sich das Feld kaum sortiert, es befinden sich nach wie vor viele Läufer um uns herum die jedoch nicht viel schneller als wir unterwegs sind. Nachdem wir den breiten Königstorgraben verlassen haben wird es eng, was gerade mit den Stöcken ein sauberes Laufen nicht gerade erleichtert. Statt sich diesen erschwerten Bedingungen zu stellen sehen wir immer wieder Nordic Walker an uns vorbei joggen, mit ihren Stöcken unter den Armen. Ich bin kein ausgemachter Wettkampftyp aber dennoch verfinstert sich meine Laune dadurch zunehmend, Laufen ist Laufen und Walking ist Walking. Ernst nehmen kann man den Wettkampf aber ohnehin nicht: Walker und Nordic Walker werden gemeinsam gewertet und sind zeitgleich auf der Strecke zusammen mit den Läufern, allerdings gibt es mangels Startnummern keinerlei Erkennungszeichen ob nun jemand zum Laufen oder Walken angemeldet ist. Wenn schon so viele Nordic Walker sich nicht an die Regeln halten, wie soll es erst um die Walker ohne verräterische Stöcke bestellt sein? Ich finde es auch für meine Frau schade, für sie ist es der erste Wettkampf überhaupt, der Veranstalter könnte dabei kaum deutlicher zeigen das er den Walking-Sport nicht ernst nimmt. Wir umlaufen (oder besser „umgehen“) die Wöhrder Wiese, da kommen Erinnerungen in mir hoch: Vor fast zehn Jahren habe ich hier am Herzkreislauf teilgenommen, 5km von denen ich dachte das ich sie mal so nebenbei ohne Vorbereitung laufen können würde – falsch gedacht, die letzte Runde um die Wiese musste ich humpelnd schleichen.
Wir kommen hier auch am einzigen Verpflegungspunkt der Strecke vorbei, es ist kühl und das gehen fordert mich ohnehin nur leicht, daher komme ich gut ohne aus. Auch meine Frau verzichtet, mit den Stöcken ist das vermutlich ohnehin nicht ganz so einfach. Wir steuern auf das Cinecitta zu und biegen nach rechts ab über die Insel Schütt. Auf dem Kopfsteinpflaster passiert es: Die Gummispitze des rechten Stocks meine Frau bricht ab, vernünftiges Anschieben ab jetzt nicht mehr möglich. Wir verlassen die Insel Schütt über die Heubrücke und stehen vor der einzigen nennenswerten Erhebung der Strecke: Über kleinere Straßen und Gassen geht es hinauf bis zum Lorenzer Platz, vielleicht 30-40 Höhenmeter, einzig die vom Regen glatten Pflastersteine machen den „Aufstieg“ fordernd. Es geht an der Lorenzkirche vorbei, hier hat sich immerhin eine kleine Schaar von Zuschauern versammelt die uns anfeuern. Im Anschluss geht es die Karolinenstraße hinab und anschließend die „breite Gasse“ wieder hinauf, ich hätte hier Zuschauer erwartet, in der Tat sind wir aber ziemlich einsam unterwegs, Hauptgrund wahrscheinlich das Sauwetter. Der letzte Kilometer führt über die „Vordere Sterngasse“ zum Frauentorgraben. In diesem kurzen Grünstreifen sind sie dann doch noch: Zuschauer, auch nochmal eine größere Trommeltruppe, es geht nochmal eine kurze Rampe hinauf und zurück auf die Straße zum Zieleinlauf, Aufgabe 1 des Tages geschafft!
Netto Zeit: 46:59, Platz 20 der Männer, Platz 1 in M30 (von 2…)
Direkt nach der Ziellinie wartet ein sehr reichhaltiger Verpflegungsbereich auf alle Teilnehmer: Wasser, Iso, Fruchtsäfte, Energiedrinks, Alkoholfreies Bier, Obst, Laugenstangen, Kuchen – es ist wirklich alles da. Das Gehen hat meinen Appetit angeregt ich greife daher bei allem reichlich zu. Das Gehen hat meine gefühlt gute körperliche Verfassung nochmal bestätigt: Nichts ziept, Beine fühlen sich kräftig an – damit hatte ich so kurz nach dem Marathon nicht gerechnet. Erneut stelle ich mir daher die Ziel Frage, soll ich versuchen auf persönliche Bestzeit zu laufen? Nachdem wir uns gestärkt haben geht es wieder in die Tiefgarage zum Umziehen jetzt heißt es erst einmal Zeit totschlagen. Die nächsten 1,5 Stunden vergehen zäh, viel zu tun gibt es nicht, der Regen setzt immer wieder ein, die meiste Zeit verbringen wir daher in der muffigen Tiefgarage. Wir beobachten den Start der 10KM Läufer, ein Arbeitskollege von mir startet, tatsächlich schaffen wir es uns kurz vor dem Start zu treffen, ich wünsche ihm viel Spaß und Erfolg, dann muss er auch schon in das Starterfeld – ein Endloser Wurm entlang der Straße. Als der Startschuss fällt und die Masse sich in Bewegung setzt dauert es fast zehn Minuten bis der letzte die Startlinie überquert. Zum Zieleinlauf sind wir wieder an der Strecke, doch meinen Kollegen finde ich dem ganzen Gewusel nicht mehr. Schließlich ist es auch für mich Zeit mich vorzubereiten, beim Umziehen treffe ich auf einen reichlich nervösen Mitläufer. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass es für ihn seine erste Laufveranstaltung überhaupt ist. Den Halbmarathon ist er jedoch im Training schon öfters gelaufen. Ich kann mich gut in seine Lage versetzen – mein erster Lauf liegt gerade mal ein gutes halbes Jahr zurück, damals war ich auch ziemlich nervös. Heute bin ich jedoch die Ruhe in Person – das ist der Vorteil wenn einem ein Ziel fehlt. Als er erzählt, dass er irgendwas unter zwei Stunden laufen will beschließt meine Frau kurzerhand, dass wir zusammen laufen sollen. Warum auch nicht? Seine Zielzeit entspricht in etwa meiner Erwartung. So mischen wir uns wenig später zu zweit in das Starterfeld. Wie schon beim 10km Lauf ist der Andrang überwältigend, an den Eingängen zu den Startblöcken stehen weitere Läufer Schlange, es wird geschoben und gequetscht. Endlich der Countdown und es geht zum zweiten Mal heute auf die Strecke: Der Verlauf ist praktisch identisch mit dem der 6km Strecke, es geht lediglich ein ganzes Stück weiter an der Wöhrder Wiese und dem folgenden Wöhrder See entlang bis man die Fluss Seite wechselt und sich auf den Rückweg in die Innenstadt macht. Diese Strecke gilt es dann zweimal zu absolvieren.
Obwohl der Königstorgraben eine der wichtigsten Verkehrsadern und entsprechend breit ist – er ist zu schmal um vernünftiges Laufen möglich zu machen. Was mich daran an meisten Ärgert ist der Umstand dass die Läufer vor uns in deutlich schnelleren Startblöcken gestanden haben müssen und nun hier mit Kilometer-Zeiten um die 6:30 bis 7:00 schwatzend nebeneinander laufen und damit die ganze Strecke blockieren. Die Krönung ist ein nach Luft ringender Läufer der bereits nach 1,5km ins gehen verfallen muss. Ich muss es nochmal betonen, eigentlich laufe ich nach dem Olympischen Grundsatz – dabei sein ist alles, aber kennen diese Läufer ihre eigenen Grenzen so schlecht? Oder behindern sie absichtlich alle die sich an die Startblöcke halten?
Der Kontakt zu meinem Laufpartner reist auf Grund der vielen umständlichen Überholvorgänge immer mal wieder ab, wir bleiben aber stets auf Sichtweite. Dieses Mal biegen wir am Ende des Prinzregentenufers nicht in die Wöhrder Wiese ab sondern laufen geradeaus weiter am Rand des Wöhrder Sees entlang. Der Weg ist hier deutlich schmaler, was dazu führt das man auch nach inzwischen 4km noch immer nicht ansatzweise frei laufen kann. Unsere Laufzeit liegt bei um die 5:30/km. Wir erreichen den ersten Verpflegungsstand ich erspähe Wasser und Iso und greife bei ersterem zu. Es ist nach wie vor sehr kühl auch wenn es inzwischen aufgehört hat zu regnen, Durst habe ich noch nicht, aber das soll ja auch noch ein paar Kilometer so weiter gehen. Wir folgen dem See (der eigentlich nur eine Verbreiterung der Pegnitz ist) noch ein Stück und überqueren ihn an der Dr. Gustav-Heinemann-Straße, auf der anderen Uferseite geht es nun zurück in Richtung Innenstadt. Ganz langsam beginnt sich das Feld in die Länge zu ziehen, das überholen fällt etwas leichter. Ich bin wirklich verblüfft wie viele Läufer wir überholen und wie selten wir selbst überholt werden, unser Tempo hat sich inzwischen auf etwa 5:15 gesteigert. Ich erkundige mich kurz bei meinem Laufpartner ob das Tempo für ihn OK ist, er bejaht das und wirkt dabei auch noch wirklich frisch. Wir passieren das Freibad Bayern 07, ganz in der Nähe habe ich früher gewohnt. Am Erscheinungsbild hat sich seit meinem letzten Besuch jedoch einiges geändert – der Wöhrder See wird umgestaltet, soweit ich weiß soll ein richtiger kleiner Badestrand entstehen, zur Zeit ist davon jedoch in erster Linie eine große Baustelle zu sehen. Wir lassen den See hinter uns zurück und erreichen die Wöhrder Wiese und den zweiten Versorgungspunkt, der Weg zum Startbereich ist ab jetzt der gleiche wie auf der 6km Runde von heute Morgen. Unser Tempo hat sich inzwischen bei 5:10 eingependelt, ich überschlage die Zielzeit: Wenn wir nicht einbrechen sollte um die 1:50 kein Problem sein, das wäre fast 7 Minuten schneller als meine bisherige Bestzeit. Es geht über die Insel Schütt und zur Lorenzkirche hinauf, richtig eng wird es nochmal in der steilen Gasse die auf den Lorenz Platz hinauf führt, viele gehen, andere kämpfen sich in Tippelschritten den Hügel hinauf. Ich bin Berge gewöhnt und während wir den Hang hinaufhechten erklärt mein Laufpartner, dass auch er ausschließlich in hügeliger Gegend trainiert. Das wir uns noch so locker unterhalten können werte ich als gutes Zeichen. In der Innenstadt treffen wir vereinzelt auf Zuschauer, außerdem ist der Weg jetzt endlich breit genug um wirklich frei laufen zu können, unser Tempo steigert sich auf ca 5:00/km. Wir erreichen den Graben, flitzen an den Trommlern vorbei und zurück auf die Start und Ziellinie. Runde 1 beenden wir nach knapp 54 Minuten.
Erneut geht es die Hauptstraße hinab, die Streckenführung wurde für die zweite Runde leicht angepasst, wir können nicht mehr direkt auf das Prinzregentenufer einbiegen sondern müssen einen deutlich schmaleren Fußweg und eine Unterführung nehmen, das bedeutet wieder Auflaufen auf Läufer vor uns und schwierige Überholmanöver ich denke mir dabei „So ein Halbmarathon ist ganz schön hektisch…“. Unser Zeit pendelt nun um die 5:00. Mir wird langsam bewusst wie stark wir uns gegenseitig antreiben, würde ich alleine laufen hätte ich mir wahrscheinlich das ein oder andere Überholmanöver gespart und hätte mich einfach an eine Gruppe angehangen, jetzt möchte ich meinen Laufpartner nicht ausbremsen und ihm geht es wahrscheinlich genauso. Daher überholen wir weiter jeden der auch nur etwas langsamer als wir unterwegs ist und steigern dabei jedes Mal selbst unsere Geschwindigkeit etwas. (Das ich die ganze Zeit von „Laufpartner“ spreche hat einen einfachen Grund, wir haben es auf der ganzen Strecke und auch im Anschluss versäumt uns vorzustellen) Wir passieren wieder den ersten Versorgungspunkt, ich nehme einen Becher Wasser und ein Gel zu mir, wie selbstverständlich reiche ich mein zweites Gel an meinen Mitläufer weiter, ich werde es nicht brauchen und er nimmt es dankbar entgegen. Wir überqueren die Brücke und haben damit bereits dreiviertel der Strecke geschafft. Langsam aber sicher macht sich das hohe Tempo bemerkbar, wir pendeln nun zwischen 4:50 und 5:00, das gelingt inzwischen nicht mehr ganz so mühelos und auch der Puls ist merklich gestiegen. Wir lassen den letzten Versorgungspunkt an der Wöhrder Wiese hinter uns, ebenso die Insel Schütt. Erneut geht es die Hügel zur Lorenzkirche hinauf, als wir die Kirche erreichen wird mir bewusst, dass es sich in den letzten Minuten merklich verfinstert hat. Ich blicke in einen pechschwarzen Himmel und schon kommen mir die ersten Tropfen entgegen. Wenn es noch eine Motivation gebraucht hat das Tempo zu halten, dann die Aussicht auf einen Wolkenbruch. Wir wetzen inzwischen schwer schnaubend die Fußgängerzone hinab und wieder hinauf und biegen ein letztes Mal in den Graben ab. Das Tempo am letzten Hang zu halten tut nun schon richtig weh. Wir biegen auf die Zielgerade ein und werfen die letzten Kräfte in einen Zielsprint. Geschafft!
Im Ziel wartet meine Frau und die meines Laufpartners, leicht überdreht berichten wir schwer atmend von dem Lauf und bedanken uns immer wieder gegenseitig für die Unterstützung auf der Strecke. Als kurze Zeit später der Himmel die Schleusen öffnet verabschieden wir uns. Wer weiß, vielleicht läuft man sich irgendwann mal wieder über den Weg, es würde mich freuen!
Netto Zeit: 1:45:37, Platz 545 der Männer, Platz 100 in M30
Fazit
Meine, für mich, gute Laufzeit habe ich meinen unbekannten Laufgefährten zu verdanken. Nicht nur das wir uns gegenseitig anschieben konnten, das gemeinsame Laufen hat auch das zu Beginn fehlende Ziel gestellt. Letztlich konnte ich meine persönliche Bestzeit heute um mehr als 11 Minuten verbessern.
Für mich hat sich heute mehreres bestätigt:
- Ich bin Langstreckenläufer, auch wenn es Spaß gemacht hat auf eine gute Zeit zu wetzen – der Halbmarathon ist mir inzwischen zu hektisch.
- Stadtläufe sind nicht meins, ich brauche Natur um mich herum.
- Ich mag kleinere, überschaubarere, Veranstaltungen lieber.
Meine Laufziele für das nächste Jahr werden daher Landschaftsläufe auf Marathon Distanz sowie ein kürzerer Ultra Lauf, als Highlight, sein.
Die Veranstaltung selber konnte mich nicht überzeugen: Die Wege sind zu eng für so viele Teilnehmer, ein freies laufen kaum möglich. Auch liegen nicht viele Sehenswürdigkeiten auf der Strecke, was besonders für die vielen Teilnehmer von auswärts schade ist. Es wäre sicherlich möglich die Strecke in der Innenstadt und entlang der Pegnitz auszuweiten und auf eine zweite Runde zu verzichten.
Die Verpflegung im Ziel war reichhaltig, auf der Strecke hätte es ruhig ein Versorgungsstand mehr sein dürfen. Das Rahmenprogramm im Start-/Zielbereich war eher unspektakulär, die Organisation jedoch gut: Gepäckabgabe, Umkleidemöglichkeiten, Startunterlagen und Toiletten waren für die Größe der Veranstaltung ausreichend dimensioniert, so dass Wartezeiten stets überschaubar waren.
Ich würde allen die einen Lauf in der Region suchen eher zum Fürther Metropolmarathon raten, die Strecke bietet viel mehr Abwechslung auch Rahmenprogramm und Versorgung hat mir dort deutlich besser gefallen.